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Interview mit Oliver Range

Kooperation statt Einzelkampf

Mit Bluegardens entsteht ein branchenübergreifendes Netzwerk, das den GaLaBau mit der Pool- und Wassertechnik zusammenführt. AG-Gründer Oliver Range spricht im Interview über die verbindende Vision, Digitalisierung mit KI und den geplanten Marktplatz als wirtschaftliches Rückgrat.

von Susanne Wannags erschienen am 05.08.2025
Kooperationen zwischen blauer und grüner Branche bringen gute Ergebnisse für den Kunden. © Bluegardens AG
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Zur Person
Oliver Range
Vorstandsvorsitzender Bluegardens AG
Was ist die Vision von Bluegardens und wie weit ist diese Vision gediehen? Unsere Vision ist es, mit Bluegardens eine verbindende Plattform zwischen der „blauen“ Branche – also Pool-, Sauna- und Wassertechnik – und der „grünen“ Branche – dem Garten- und Landschaftsbau – zu schaffen. Es gibt immer noch viele Ressentiments auf beiden Seiten, die wir abbauen wollen. Ein Hauptaugenmerk liegt bei uns außerdem auf der Digitalisierung. Wir entwickeln Technologien für die Partner im Netzwerk, damit diese sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren können. Die Betriebe sind damit schneller, agiler und kosteneffizienter. Die Plattform ist kein Konzept mehr, sondern Realität: Die AG ist offiziell eingetragen und die Roadmap für 2025 steht. Inzwischen haben wir die erste Kapitalerhöhung erfolgreich abgeschlossen. Besonders stolz sind wir darauf, mit der Sopra AG einen renommierten und strategisch wichtigen Aktionär für Bluegardens gewonnen zu haben. Diese Beteiligung ist für uns ein starkes Signal in die Branche und unterstreicht das Vertrauen in unser Konzept. Das Netzwerk erweitert sich bereits international und vereint Fachbetriebe und Partner aus unterschiedlichen europäischen Märkten. Wir planen, in diesem Jahr noch auf 70 Mitglieder anzuwachsen.
Ein Pool wirkt nur im richtigen Umfeld – daher ist der GaLaBau für den Poolbau unverzichtbar.
Ein Pool wirkt nur im richtigen Umfeld – daher ist der GaLaBau für den Poolbau unverzichtbar. © Bluegardens AG
Wie sieht das Geschäftsmodell von Bluegardens aus? Unser Modell ruht auf drei stabilen Säulen: dem Netzwerk, den Dienstleistungen und dem Marktplatz. Die erste Säule ist das Netzwerk. Es gibt Erfa-Gruppen, in denen sich blaue und grüne Betriebe an einen Tisch setzen. Wir haben Arbeitsgruppen implementiert zu Themen wie Innovation, Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Eine Herzensangelegenheit von mir sind Schulungen. Die halte ich für enorm wichtig. Landschaftsgärtner ist ein Ausbildungsberuf, Poolbauer nicht. Der BSW – der Bundesverband Schwimmbad – macht hier in Sachen Weiterbildung sehr vieles schon sehr gut. Wir möchten gerne unterstützend mit einer Akademie mitwirken, was die Qualifizierungen betrifft. Ein wichtiges Thema sind hier auch Fördermittel. Viele Weiterbildungen werden heute mit bis zu 100 % gefördert – wir unterstützen aktiv bei der Beantragung und helfen, diese Chancen zu nutzen. Unsere Kommunikations-App ermöglicht schnellen, sicheren Austausch und gezielte Vernetzung – auch für digital weniger affine Betriebe. Über unsere Plattform vernetzen sich Betriebe, Lieferanten und Partner, teilen Informationen und tauschen sich gezielt aus – für mehr Zusammenhalt und effiziente Kommunikation. Was gehört zur Säule Dienstleistung? Hier geht es vor allem darum, den Betrieben die oben angesprochenen digitalen Werkzeuge zur Verfügung zu stellen. Wir arbeiten beispielsweise an Schnittstellen, damit Betriebe künftig nur noch mit einem Programm arbeiten können. Wir befähigen sie, KI-Systeme wie ChatGPT zu nutzen. Wir haben beispielsweise GPTs entwickelt, mit denen sich Social-Media-Kanäle automatisiert bespielen lassen. Auch im Recruiting werden wir KI nutzen: Betriebe geben ihren Personalbedarf ein – und das System generiert passende Stellenanzeigen und veröffentlicht sie auf den relevanten Plattformen. Wichtig ist: All das ist Teil des Mitgliedsbeitrags. So ermöglichen wir Betrieben einen professionellen Einstieg in Künstliche Intelligenz – ohne externe Agenturkosten. Uns ist es wichtig, unsere Mitglieder und Aktionäre nicht nur mit Tools zu versorgen, sondern sie auch aktiv weiterzubilden. Bereits jetzt befähigen wir die Betriebe gezielt im Umgang mit relevanten KI-Lösungen. Konkret unterstützen wir sie dabei, ihre eigenen Social-Media-Kanäle mit Hilfe von KI effizient und professionell zu bespielen. Damit schaffen wir nicht nur technische, sondern auch praktische Voraussetzungen für mehr Sichtbarkeit und Erfolg in der digitalen Kommunikation.
Pool und Bepflanzung gehen Hand in Hand.
Pool und Bepflanzung gehen Hand in Hand. © Bluegardens AG
Wie unterstützt Bluegardens die Betriebe noch beim Einsatz von KI? Wir arbeiten bereits an einem KI-gestützten Chatbot, der es Interessenten ermöglicht, direkt während der Online-Recherche eine individuelle Gartenvisualisierung samt Preisindikation zu erhalten. Das verkürzt Planungsprozesse spürbar und sorgt für mehr und qualifiziertere Anfragen bei unseren Mitgliedsbetrieben. Parallel bieten wir professionelle Marketinginstrumente, darunter unsere neue, mehrsprachige B2B-Website – mit Fokus auf gezielte Leadgenerierung und direkte Anfragenvermittlung an Garten- und Poolbauer. Wir planen ein eigenes Magazin, das vollständig anzeigenfinanziert ist – für unsere Mitglieder entstehen dadurch keinerlei Zusatzkosten. Ergänzend erscheinen regelmäßige Online-Newsletter mit aktuellen Branchenthemen und Impulsen. Bluegardens wird so zur zentralen Anlaufstelle für qualifizierte Kundenanfragen bei Garten-, Landschafts- und Poolbaubetrieben im B2B- und B2C-Bereich. Was sind die konkreten Pläne für den digitalen Marktplatz – und welchen Nutzen sollen Betriebe und Lieferanten daraus ziehen? Der digitale Marktplatz führt Garten- und Poolbauer mit entsprechenden Lieferanten zusammen und wird zur zentralen Einkaufs- und Vertriebsplattform. Unser Ziel ist es, den Marktplatz im Frühjahr 2026 auf der Hauptversammlung offiziell vorzustellen. Die Entwicklung läuft an – mit sechsstelliger Investition. Durch den zentralisierten Einkauf können die Betriebe dann wirtschaftliche Vorteile realisieren. Eine Vision ist, Lieferungen digital zu erfassen und direkt in die Kundenakten zu integrieren. Auch die Bezahlung könnte zukünftig über uns abgewickelt werden: Wir begleichen die Rechnung dann direkt nach der Lieferung mit einem Skonto, das vorher ausgehandelt wurde. Für Lieferanten entsteht ein relevanter Vertriebskanal, für die Betriebe bedeutet das: Effizienz, Transparenz, Liquiditätsvorteile durch Skonto – und am Ende mehr Wettbewerbsfähigkeit. Unser Marktplatz ist eine reine B2B-Plattform und steht ausschließlich unseren Mitgliedsbetrieben offen – Endkunden erhalten keinen Zugriff. Bereits in diesem Jahr bieten wir digitale Produkt- und Preisdatenbanken, sowie mehrsprachige Bedienung. Mit jeder Ausbaustufe kommen weitere exklusive Funktionen für unsere Mitglieder hinzu.
„Unsere Vision ist eine verbindende Plattform zwischen der blauen und der grünen Branche.“ Oliver Range
Wie ist Bluegardens finanziert und organisiert – und was bedeutet das für die Mitglieder? Bluegardens ist eine gewinnorientierte AG mit einem klaren Prinzip: Alle Mitglieder sind gleichberechtigte Aktionäre. Jeder, der bei uns Mitglied werden will – egal ob Landschaftsgärtner, Poolbauer, Architekt oder Lieferant – erwirbt 1.000 Namensaktien zum Nennwert von 1 €. Jeder Mitgliedsbetrieb zahlt 400 € monatlich, Lieferanten 500 €. Beim Einstieg fällt zusätzlich ein einmaliger Agio-Betrag an: 4.000 € für Handwerksbetriebe, 9.000 € für Lieferanten. Die Satzung sieht vor, dass die Gemeinschaft jährlich über die Verwendung der Überschüsse entscheidet – zum Beispiel für Dividenden oder zur Reinvestition ins Wachstum. Um Bluegardens weiter voranzubringen, befinden wir uns aktuell auch mit strategischen Investoren in Gesprächen. Hier achten wir darauf, dass Investoren unsere Werte teilen und die gleichberechtigte Mitbestimmung aller Mitglieder gewahrt bleibt. Langfristig erzielen wir den überwiegenden Teil unserer Erlöse (rund 70–75?%) über den digitalen Marktplatz.
Kooperationen zwischen blauer und grüner Branche bringen gute Ergebnisse für den Kunden.
Kooperationen zwischen blauer und grüner Branche bringen gute Ergebnisse für den Kunden. © Bluegardens AG
Gibt es außer der finanziellen Investition weitere Voraussetzungen für die Aufnahme in das Partnernetzwerk von Bluegardens? Ein Expertengremium aus beiden Branchen entwickelt klare, faire Aufnahmekriterien – etwa zu Qualifikation, Zuverlässigkeit und nachhaltigem Arbeiten. Damit sichern wir hohe Standards und echten Mehrwert für alle Mitglieder. Sowohl in der grünen als auch in der blauen Branche gibt es viele Akteure - von Verbänden bis zu Einkaufsgenossenschaften. Sieht sich Bluegardens da als Wettbewerber oder Partner? Wir wollen die beiden Branchen nach vorne bringen, daher sehen wir uns eindeutig als Partner. Wir haben von Anfang an das intensive Gespräch mit den Verbänden gesucht. Seit kurzem sind wir Fördermitglied im Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Berlin-Brandenburg, weitere Anträge bei anderen Landesverbänden laufen. Es gibt überall großes Interesse an unseren Lösungen, beispielsweise dem digitalen Marktplatz sowie der Nutzung von KI. Eines ist allerdings klar: Es gibt technologische Entwicklungen, die exklusiv unseren Mitgliedern vorbehalten bleiben. Kontakt:
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bluegardens AG Augustinusstraße 11A, 50226 Frechen Telefon +49 2234/43 51 436 info@bluegardens.com www.bluegardens.com

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